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Geht das Wasser um die ganze Insel?

Geht das Wasser um die ganze Insel?

Auf meinen Reisen treffe ich auf eine Vielzahl unterschiedlichster Menschen, erlebe so manche knifflige, aber vor allem auch lustige Situation. Und sind es nicht gerade diese kleinen Pannen und Missverständnisse, die unser Leben bereichern und lebenswert machen? Da bereits die ersten Auszüge aus meinem Buch Geht das Wasser um die ganze Insel? großen Anklang fanden, habe ich hier nun weitere Geschichten und Anekdoten zuammengestellt.

Schmunzele und amüsiere Dich mit mir, und lern auch Du auf diese Weise meine ganz persönliche 4-M-Regel kennen und schätzen: Mann muß Menschen mögen!

Ich lade Dich herzlich ein, mit mir gemeinsam den Nachfolgeband zu gestalten. Wenn auch Du selbst lustige Erfahrungen gemacht hast, oder amüsante Erlebnisse hattest, und diese mit anderen Menschen teilen möchtest, dann kannst Du mir diese hier zusenden. Und wer weiß, vielleicht bist auch Du schon bei der nächsten Auflage mit dabei?! Keine Angst, gestalte mit! Ich würde mich freuen und sage Dir schon jetzt herzlichen Dank!

Anmerkung: Die nachfolgenden Geschichten und Anekdoten fußen auf wahren Begebenheiten. Man mag es manchmal gar nicht glauben, aber sie sind wirklich so passiert. Sollte ein Leser beispielsweise seinen Namen hier finden oder der Meinung sein andere Personen oder einen Handlungsort wiederzuerkennen, wird er hoffentlich verstehen, dass es sich dabei lediglich um einen Zufall handeln kann.

Du Schatz, wo fliegen wir denn hin?

Wer viel reist weiß, dass man in manchen Ländern vor der Einreise bestimmte Formulare (Einreiseunterlagen, Immigration) ausfüllen muß. Oft sind diese in englischer Sprache gehalten. So auch auf den Malediven, wo man auf dem nach der Hauptstadt Male benannten Male International Airport landet (seit 01.01.2017 ist der offizieller Name Velana International Airport, auch bekannt als Ibrahim Nasir International Airport). Auf einem meiner Flüge dorthin habe ich einmal ein Gespräch eines älteren Ehepaars mithören können, dass des Englischen anscheinend nicht ganz so mächtig war. Sie fragte ihn: Du Schatz, sag doch mal, wo fliegen wir denn überhaupt hin? Nach Male oder Female? Daraufhin er: Nach Male.. Sie Oh gut..... und sie machte ein Kreuz bei Male. Als ich auf die Einreiseunterlagen schaute, sah ich nirgendwo eine Frage nach dem Flughafen, nur bei der Rubrik Sex stand male und female ..... ich mußte schmunzeln, denn da war sie wieder, die 4-M-Regel: Mann muß Menschen mögen!

Der Toni ist überall

Als ich einmal auf einer Malediveninsel als Tourguide war, kam eines schönen Tages eine ältere Dame auf mich zu, und ich merkte schon, sie suchte ein Gespräch. Wir plauderten über dies und das, und auf einmal sagte sie: Frank, du weißt ja, ich bin schon das dritte Mal hier auf den Malediven, und vielleicht kannst du mir ja endlich einmal erklären, und mir sagen, woher denn dieser Toni kommt, der hier ja anscheinend ganz dick im Geschäft ist. Ist das etwa ein Deutscher? Ich guckte verdutzt, denn von einem Toni, hatte ich noch nie etwas gehört. Sorry, aber den Toni kenne ich nicht. Aber den mußt du doch kennen, der hat doch auf nahezu jeder Insel sein Geschäft. Nee, so einen kenne ich nicht. Aber auch hier auf unserer Insel verkauft er doch seine Ausflüge. Wie bitte, welche Auflüge denn....? Na, gestern haben mir zum Beispiel meine Tischnachbarn erzählt, daß sie am Tag zuvor mit dem Toni zum Nachtfischen hinausgefahren sind. Und da machte es bei mir klick. Ach, jetzt ist mir alles klar, du meinst das Dhoni. So heißen hier die einheimischen Boote! Ganz verlegen zog meine maledivenerfahrene Gesprächspartnerin ihres Weges. Ich schaute hinter ihr her und konnte mir ein Grinsen nicht verkneifen.

Ein Cocktail namens Nitrox

Technisches Tauchen wird immer populärer. Als autorisierter Tauchlehrer für Nitrox, hatte ich einmal einen Nitrox-Kurs, in dem ein spezieller Tauchschüler, Thomas, alles immer schon vorab ganz genau und sogar besser wußte. Ein typischer Besserwisser. Zu meinem Leidwesen eiferten ihm nach kurzer Zeit auch die anderen Tauchschüler nach, was das Unterrichten für mich erheblich erschwerte.

Auf der Tauchbasis wurde nun immer abends der obligatorische Nitrox-Flaschen-Test für den nächsten Tag gemacht. Von den Nitrox-Tauchern wurden die Nitrox-Flaschen auf den richtigen Nitrox-Gehalt geprüft, und den Tauchern für die nächsten Tauchgänge zugeordnet. Als wir im Kurs nun am darauffolgenden Tag unseren ersten Nitrox-Tauchgang machen wollten, erzählte ich meinen Schülern, dass sich das Nitrox-Gasgemisch über Nacht gesetzt hätte, ähnlich als wenn man frisch gepressten Orangensaft stehen lassen würde. Da setzt sich ja nach einiger Zeit auch das Fruchtfleisch unten auf dem Boden ab. Wir müssten nun alles wieder vermischen, und dies ginge am besten, wenn wir die Tauchflaschen kurz hochheben und schütteln würden. Gesagt, getan. Meine Tauchschüler schüttelten von da an vor jedem Tauchgang ihre Nitrox-Tauchflaschen und Thomas war einer der Eifrigsten. Ich werde die verdutzten Blicke der anderen Taucher nie vergessen, als meine Tauchschüler dann das erste Mal auf dem normalen Tauchboot mit den anderen Tauchern zum Tauchplatz fuhren. Da wurde ihnen schlagartig klar, welche Art von Mixgetränk sie in ihren Tauchflaschen hatten, und ich hatte meine kleine Revange.

Ganz tief unten

Als ich bei einem Tauchkurs die Tauchcomputer verteilte und erklären wollte wie sie zu gebrauchen wären, fiel mir ein Tauchschüler ins Wort und fragte: Du, Franky, sag mal warum ist denn da so ein langes Armband dran? Meine Antwort kam prompt und ohne viel zu überlegen: Da ist deswegen so ein langes Armband dran, weil der Computer immer an der tiefsten Stelle am Körper sitzen muß. Und wo ist die tiefste Stelle am Körper? Richtig. An den Beinen. Deswegen machen wir den Tauchcomputer immer unten an den Fußgelenken fest, und da die dicker sind als Handgelenke, ist da so eine langes Armbrand dran. Und wenn Du den Tauchcomputer ablesen willst, brauchst Du nur das Bein anziehen, so als ob Du im Schneidersitz sitzt, und schwupp, schon kannst´e alle Daten prima ablesen! Diese Erklärung schien allen einleuchtend, und so tauchten wir alle mit dem Tauchcomputer am Bein. Als jedoch der letzte Tauchgang vom Boot, zusammen mit anderen Tauchern stattfand, guckten diese nicht schlecht, als sich meine Tauchschüler die Computer an die Füße schnallten.

Mehr zu diesem Thema findest Du in:

Geht das Wasser um die ganze Insel?

Dieses Buch enthält lustige aber auch interessante Fakten über das Reisen, Tauchen und die Unterwasserwelt. Das Geheimnis des Buches ist nicht nur die besondere Art von Humor und die Kürze der Geschichten, sondern auch die liebevoll gestalteten und exzellenten Illustrationen von Heike Scharm.

Autor:
Frank Thiele
Verlag:
Books on Demand, Norderstedt 2009
ISBN:
978-3-839-10863-5
Preis:
14,90 Euro
Frank Thiele - Official website
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