Pflege ABC-Ausrüstung
Deine Ausrüstung ermöglicht Dir die Welt unter Wasser zu betrachten, ist aber auch gleichzeitig Deine persönliche Sicherheitsausrüsung in diesem für uns Menschen doch recht fremden Element. Durch die richtige Pflege von Maske, Schnorchel und Flossen erhöhst Du u. a. die Langlebigkeit Deiner Ausrüstung, und minimierst auch Kosten für Reparatur und Neuanschaffung.
Auch wenn Du auf Deine Ausrüstung achtest und sie nach jedem Gebrauch säuberst, können sich aufgrund verschiedenster Umstände auf Mundstück, Maske, Schnorchel, Neoprenanzug (Tauchanzug) etc. Bakterien und Pilze niederlassen. Diese können mit der Zeit nicht nur einen unangenehmen Geruch entwickeln, sondern auch zu allergischen Reaktionen und Infektionen der Haut und Atemwege führen, oder gar Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes auslösen. Die einfache Reinigung der Ausrüstung durch Spülen mit Süßwasser ist gegen diese ungebetenen Gäste wirkungslos.
Dir sollte auch bewusst sein, dass Leihausrüstung nicht immer so hygienisch ist, wie Du das gerne hättest, und durch auf ihr bereits angesiedelte Mikroorganismen (Myrazyme) sogar potentiell gesundheitsschädlich sein kann. Beispielsweise lagert sich in Maske und Schnorchel in den kleinsten Ritzen immer etwas ab, das dort eigentlich nicht hingehört. Doch wie wirst Du die ungebetenen Gäste wieder los? Wasser allein genügt da nicht. Wer seine Schnorchel-Ausrüstung wirklich sauber haben möchte, der sollte folgende Punkte beachten:
Reinigung nach Benutzung
Nach jeder Benutzung sollte eine oberflächliche Reinigung stattfinden. Hierbei werden Verunreinigungen, wie z. B. Chlor, Salz, Sand, Staub, Fett, Schleim und andere oberflächliche Verunreinigungen, entfernt. Wichtig ist dies, da beispielsweise Chlor den Werkstoffen Silikon und Gummi die Weichmacher entzieht und diese dadurch spröde werden und schneller altern. Salzkristalle greifen metallische Bestandteile Deiner Ausrüstung an und Schmutzpartikel können Ventile verstopfen. Spüle daher nach jeder Benutzung Deine Ausrüstung gründlich mit Süßwasser.
Intensive Reinigung
Nach einem Urlaub, oder nach einer längeren Zeit der Benutzung, sollte immer eine intensivere Reinigung erfolgen. Dies geschieht am besten auf mechanischem Weg mit Lappen, Bürste, oder Schwamm, und unter Verwendung von neutraler Seifenlauge oder speziellen vom Hersteller empfohlenen Reinigungsmitteln. Mit einer leichten Essiglösung (Speiseessig und warmes Wasser) bekommst Du auch gut Kalkablagerungen weg. Abschließend immer gründlich mit Süßwasser spülen.
Desinfektion
Um der Ausbreitung von Bakerien und Pilzen vorzubeugen, solltest Du deine Ausrüstung in regelmäßigen Abständen desinfizieren. Bewährt haben sich hier Mittel mit Ammonium-Verbindungen, die u. a. auch in Krankenhäusern Verwendung finden. Erhältlich in Drogerien und Apotheken sind Mittel wie beispielweise Sagrotan med. Konzentration
(bitte nicht mit anderen Sagrotan Produkten verwechseln) oder Dettol
. Es ist bei diesen Produkten immer auf die Verträglichkeit für Mensch und Material zu achten und eine Überdosierung zu vermeiden. Halte Dich daher an die Anweisungen des Herstellers. Die so desinfizierte Ausrüstung abschließend gründlich mit Süßwasser spülen. Verwende immer die vom Ausrüstungshersteller empfohlenen Desinfektionsmittel und richte Dich nach seinen Angaben bezüglich der Pflege. Beratung findest Du in einem guten Tauchcenter, wo Du auch spezielle Reinigungsmittel bekommen kannst.
Trocknung
Nachdem Du die Ausrüstung gründlich mit Süßwasser gespült hast, muss sie sorgfälltig getrocknet werden. Das ist wichtig, da Feuchtigkeit Mikroorganismen eine optimale Verbreitungsgrundlage bietet, was Du nur durch eine richtige Trochnung verhindern kannst. Achte darauf, dass Du Ausrüstung niemals direktem Sonnenlicht aussetzt, da dies Silikon und Gummi porös werden lässt, und transparentes Silikon gelblich verfärbt. Daher am besten einen schattigen Ort mit Zugluft wählen. Bei Flossen verwende ruhig die mitgelieferten Plastikeinsätze als „Schuhspanner“, damit das Fußfach stabil und vor allem in Form bleibt.
Lagerung
Ausrüstung sollte grundsätzlich dunkel und vor allem auch trocken gelagert werden. Ist es feucht, fühlen sich bekanntlich Bakterien und Pilze besonders wohl, und das musst Du vermeiden. Um Bruchstellen zu vermeiden, bewahre Ausrüstung nie im gefalteten bzw. geknickten Zustand auf. Eine stehende Lagerung kann bei Flossen zu einer Verformung der Flossenblätter führen. Daher lagere sie liegend und mit den Plastikeinsätzen, damit auch das Fußfach in Form bleibt.
Neoprenanzug (Tauchanzug)
Du kannst Deinen Neoprenanzug (Tauchanzug) wie voran beschrieben behandeln. Für eine intensive Reinigung kannst Du ihn auch in der Spülmaschine reinigen (falls vorhanden Reißverschlüsse schließen, Anzug auf links drehen, kalz oder bei maximal 30 Grad, Schon- bzw. Wollwaschgang, ohne Schleudern, ohne Waschmittel). Danach dann ausgiebig auf beiden Seiten trocknen. Reißverschlüsse kannst Du mit warmen Wasser abspülen und gegebenfalls abbürsten, gut trocknen lassen, und dann mit wenig Silikon bzw. Wachs einschmieren um die leichte Gängigkeit zu erhalten. Gelagert werden Tauchanzüge am besten auf breiten Bügeln im Hängen. Das verhindert Materialschäden durch Knicke. Der Lagerraum sollte immer gut belüftet sein (ein feuchter Keller ist nicht geeignet).
Tipps
Beachte immer die Angaben der Ausrüstungshersteller bezüglich der Pflege und Lagerung der einzelnen Ausrüstungsteile und vor allem ihre Verträglichkeit mit Reinigungsmitteln. Solltest Du zwischen zwei Schnorchel-Ausflügen bzw, Tauchgängen keine Möglichkeit haben Deine Ausrüstung mit Süßwasser zu reinigen und zu trocknen, dann verstau sie sofot nach der letzten Benutzung nass in einer wasserfesten Tasche. So vermeidest Du, dass sich durch das Trocknen Ablagerungen und unangenehme Gerüche bilden können.
Ausrüstungscheck
Vor jedem Schnorchel-Ausflug bzw. Tauchgang musst Du prüfen, ob sich Deine Ausrüstung auch in einem einwandfreien Zustand befindet. Dies dient nicht nur Deiner Sicherheit, sondern Du kannst so bereits kleinere Defekte erkennen und beseitigen, bevor diese größer werden und mehr Schaden anrichten können. Ein Ausrüstungscheck ist daher auch im weitesten Sinn ein Bestandteil der Pflege.
- Maske
- Maskengläser auf Kratzer und Risse prüfen, Maskenkörper (Silikon) auf Risse prüfen, Maskenband auf Risse und Porosität prüfen
- Schnorchel
- Schnorchel-Mundstück auf Risse prüfen, Beißwarzen am Schnorchel-Mundstück auf Risse und Porosität prüfen, Verbindung vom Schnorchel-Mundstück zum Atemrohr auf Dichtigkeit prüfen, Ausblasventil auf Funktionalität prüfen (falls vorhanden)
- Flossen
- Flossenbänder und –schnallen auf Risse und Defekte prüfen, Flossenblatt auf Risse und Defekte prüfen, Fußteil auf Risse prüfen
- Neoprenanzug
- Anzug auf Löcher und Risse prüfen (Nähte, falls vorhanden Manschetten), Reißverschlüsse auf Funktionalität prüfen (falls vorhanden)