Schnorcheln

Verlorene Gegenstände suchen

Verlorene Gegenstände suchen

Im Wasser geht schnell mal etwas verloren, sei es ein Ring, der plötzlich vom Finger rutscht, oder Deine Maske, die Dir ungewollt aus der Hand gleitet. Es kann aber auch sein, dass Dich jemand bittet einen verlorenen Gegenstand aus dem Wasser zu holen, oder bei einer Suche mit zu helfen. Eine Suche ohne System ist selten erfolgreich, daher erfährst Du nachfolgend, worauf Du bei Deiner Planung unbedingt achten musst, welche Techniken es gibt, und vor allem wo Deine Grenzen sind, damit Du sicher und erfolgreich bist. Hierbei werden Techniken vorgestellt, die keiner Kompassnavigation bedürfen, und somit jedem zugänglich sind.

Vorbereitung

Eine erfolgreiche Suche beginnt immer mit einer guten Vorbereitung. Da jede Suche individuell und einzigartig ist, musst Du auch die Suchtechniken der jeweilgen Situation anpassen. Dein Plan muss klar sein, damit er Dich zum Erfolg führt. Bevor Du dich also in das Wasser begibst, versuche so viele Informationen wie möglich über die Situation zu sammeln und folgende Fragen zu beantworten:

Was ist verloren gegangen?
Ist es ein kleiner Gegenstand oder ein großer? Erst wenn Du genau weisst nach was Du suchst, kannst Du deine Suche optimal planen. Es hilft auch sich vorzustellen, wie der Gegenstand im Wasser absinkt und auf dem Boden zu liegen kommt. Eine Sonnenbrille beispielsweise wird mit den schweren Gläsern auf dem Boden liegen, die eventuell von Sand bedeckt sind, und nur die Brillenbügel werden zu sehen sein.
Wo genau ist der Gegenstand verloren gegangen?
Handelt es sich um ein kleines oder großes Suchgebiet? Je enger Du das Suchgebiet eingrenzen kannst, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, dass Du den Gegenstand auch wiederfindest. Doch Vorsicht ist geboten mit Distanzen und Entfernungen! An Land hast Du Referenzmöglichkeiten, anhand derer Du Entfernungen mehr oder weniger genau abschätzen kannst. Diese fehlen aber oft in Verbindung mit Wasserflächen, was zu sehr ungenauen Entfernungsangaben führt.
Wer kann mir helfen?
Bist Du auf Dich allein gestellt oder können Dir andere helfen? Wenn möglich stell ein Helferteam zusammen. Beachte hierbei die Qualifikation und Fähgkeiten jedes Einzelnen und beziehe sie in Deine Planung mit ein. Bedenke hiebei auch, dass HelferInnen an Land oder auf dem Boot von großem Nutzen sein können.
Welche Hilfsmittel stehen mir zur Verfügung?
Welche zusätzlichen Hilfsmittel können Dir deine Suche vereinfachen? Profis verwenden beispielsweise Metalldetektoren, Sonar, Unterwasserscooter, ROVs (Remote Operated Vehicles mit Video) etc.. Doch die sind teuer und nicht jeder darf sie bedienen, denn Du musst hierfür eine spezielle Ausbildung haben. Andere Hilfsmittel hingegen sind einfacher zu verwenden und können auch Dir bei Deiner Suche sehr nützlich sein. Navigation: Kompass, Scuba Sextant, Seile (beispielsweise beschwert und auf den Grund gelegt). Markierung: Markierungsboje, Auftriebskörper, Gewichte, Seile und Leinen.
Wie soll gesucht werden?
Welche Rahmenbedingungen findest Du vor? Verschaffe Dir einen Überblick und hole so viele Informationen wie möglich ein. Abhängig von beispielweise der Größe des Suchgebietes, Wassertiefe, Sichtweite, Bodenbeschaffenheit, Strömung, Wassertemperatur, Größe und Gewicht des verlorenen Gegenstandes, zur Verfügung stehenden HelfernInnen und deren Qualifikation etc., plane Deine Suche. Kleine Gegenstände wie z. B. ein Ring, sind oft sehr schwer zu finden. Große Objekte hingegen findest Du schneller, doch sind diese oft zu schwer. In diesem Fall markierst Du die Fundstelle und planst die Bergung für später.

Tipps und Tricks

Flossenschlag
Allein durch zählen Deiner Flossenschläge kannst Du Entfernungen im Wasser recht gut abmessen. Hierbei entspricht ein Flossenschlagzyklus zwei Flossenschläge (hierbei durchläuft jedes Bein einen kompletten Bewegungsablauf von oben nach unten und wieder nach oben, und das andere Bein von unten nach oben und wieder nach unten). Im Normalfall sind 100 Flossenschlagzyklen ungefähr 75 m.
Startpunkt
Bevor Du dich für die Suche in das Wasser begibst, präge Dir deinen Startpunkt genau ein – sowohl über als auch unter Wasser. Von Deinem Startpunkt aus kannst Du gut Entfernungen zu markanten Punkten schätzen, um zu vermeiden, dass Du bei Deiner Suche nicht über das abgegrenzte Suchgebiet hinausschießt. Falls das Abschwimmen Deines Suchmusters Dir nicht gelingen sollte, musst Du zu Deinem Startpunkt leicht zurückfinden können und neu starten.
Sandriefen
Nahe am Ufer findest Du in der Brandungszone ein Wellenmuster am Boden, die sogenannten Sandriefen. Sie verlaufen immer parallel zum Ufer und können daher sehr gut zur Orientierung genutzt werden. Folgst Du ihnen, dann bewegst Du dich entlang des Ufers. Schneidest Du sie im 90° Winkel, dann hast Du zwei Möglichkeiten: wenn das Wasser tiefer wird, dann schwimmst Du vom Ufer weg, und wenn das Wasser flacher wird, dann schwimmst Du auf das Ufer zu.
Orientierung
Für eine erfolgreiche Suche ist die Orientierung Wo befinde ich mich gerade? und Wo will ich hin?, von entscheidender Bedeutung. Such Dir daher immer markante Orientierungs- bzw. Referenzpunkte wie beispielsweise Verläufe von Riffen oder Ufern, Bootsstege etc.. Sind keine vorhanden, dann setze selbst Markierungsbojen, die Dein Suchgebiet eingrenzen, und erleichtere Dir so die Suche.
Markierungsboje
Falls Du keine Markierungsboje zur Hand hast, kannst Du dir schnell eine selbst zusammenbauen. Nimm beispielsweise eine leere Plastikflasche (oder jeden anderen Gegenstand der schwimmt), ein Seil bzw. eine Leine und ein Gewicht. Befestige das eine Seilende am Flaschenhals und am anderen Seilende das Gewicht – fertig.
Informationen
Versuche so viele Informationen wie möglich zu sammeln. Nicht nur über das Suchgebiet (z. B. Wassertiefe, Sichtweite, Bodenbeschaffenheit, Strömung, Wassertemperatur etc.), sondern natürlich auch über den Gegenstand (z. B. Größe, Gewicht etc.). Wichtig ist selbstverständlich auch der Ort wo er verlorengegangen ist. Doch hier ist Vorsicht geboten, denn Distanzen und Entfernungen werden oft falsch eingeschätzt, ganz besonders wenn etwas von einem Boot aus verloren wurde.
Zeitmangel
Falls Deine Zeit für eine Suche begrenzt sein sollte (z. B. aufgrund von Wassertemperatur, Wetterverhältnissen, Strömung etc.), dann plane zuerst eine grobe Suche. Sollte diese nicht erfolgreich sein, kannst Du eine detailliertere Suche folgen lassen.

Suchmuster

Der Vorteil eines Suchmusters ist, dass Du das komplette Suchgebiet absuchen kannst, ohne einen Teil auszulassen und auch ohne einen Teilbereich mehrfach abzuschwimmen. Die gezielte Suche mit Hilfe von Rastern und Mustern erhöht deutlich Deine Chancen, verlorene Gegenstände im Wasser wiederzufinden.

Hast Du dich für ein Suchmuster entschieden, musst Du es als nächstes an die Situation und das Suchgebiet anpassen. Bestimme unter anderem die Seitenlängen. Für eine eher grobe Suche kannst Du beispielsweise eine Seitenlänge von 5m nehmen, soll die Suche detaillierter sein, dann wären z. B. 50cm besser.

Tipp: Suchmuster sind einfacher anzuwenden wenn Du sie vorher trainierst. Übe sie an Land, dann kannst Du dich später im Wasser viel besser auf das eigentliche Suchen konzentrieren.

1. Auf gut Glück

Wenn beispielsweise etwas im Brandungsbereich verloren geht, ist schnelles Handeln erforderlich. In diesem Fall hast Du keine Zeit für eine detaillierte Planung, sondern musst umgehend handeln, da jede Minute zählt. Bei dieser Suche „auf gut Glück“ musst Du nur die Augen offen halten und schnell reagieren.

2. U-Muster

Wenn Dein Suchgebiet vergleichsweise groß ist und Du an einer Seite eine Referenz (wie z. B. ein Ufer) hast, dann kannst Du das U-Muster gut anwenden.

Suchgebiet
Großflächiges Areal
Vorgehensweise
Du beginnst damit eine lange Seitenlänge zu schwimmen (z. B. 20 Flossenschlagzylken). Danach drehst Du dich in einem 90° Winkel nach Rechts und schwimmst die kürzere Seitenlänge (z. B. 2 Flossenschlagzyklen). Nun drehst Du dich wieder in einem 90° Winkel nach Rechts und schwimmst die lange Seitenlänge wieder zurück (Umkehrkurs). Am Ende der 20 Flossenschlagzyklen angekommen, drehst Du dich diesmal im 90° Winkel nach Links (2 Flossenschlagzyklen) und dann wieder nach Links (20 Flossenschlagzyklen). Am Ende dann wieder Rechts, Rechts, und danach Links, Links usw.. Die jeweiligen Seitenlängen sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Beispiel
Ist Deine Referenz das Ufer, dann hast Du zwei Möglichkeiten: 1. Entweder Du schwimmst die langen Seitenlängen parallel zum Ufer, oder 2. Du schwimmst sie vom Ufer weg bzw. beim Umkehrkurs auf das Ufer wieder zu.
Tipp
Möglichst immer zu zweit durchführen. Eine Person zählt die Flossenschläge (Länge der jeweiligen Seiten) und ist für die Richtung verantwortlich, die andere hat dadurch die Möglichkeit sich ganz auf das Suchen zu konzentrieren.

3. Viereck-Kurs

Wenn Du 4 gut sichtbare, und sich in einer Art Viereck gegenüberliegende Referenzpunkte vorfindest, dann kannst Du den Viereck-Kurs gut anwenden.

Suchgebiet
Großflächiges Areal
Vorgehensweise
Einer der vier Referenzpunkte ist Dein Startpunkt. Von diesem Referenzpunkt 1 schwimmst Du auf den nächsten Referenzpunkt 2 gemäß der geschätzten Seitenlänge zu. Am Ende der Seitenlänge wendest Du dich dem Referenzpunkt 3 zu, von dem geht es dann zu Referenzpunkt 4 und von dem wieder zu Referenzpunkt 1 (Startpunkt). Die jeweiligen Seitenlängen sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Beispiel
Dein Startpunkt (1) ist das Ende des Bootsstegs, Referenzpunkt 2 ist die Ankerboje eines Bootes, Referenzpunkt 3 ist eine von Dir gesetzte Markierungsboje, und Referenzpunkt 4 ist ebenfalls eine von Dir gesetzte Markierungsboje.
Tipp
Möglichst immer zu zweit durchführen. Eine Person zälht die Flossenschläge (Länge der jeweiligen Seiten) und ist für die Richtung verantwortlich, die andere hat dadurch die Möglichkeit sich ganz auf das Suchen zu konzentrieren. Falls nicht genügend Referenzpunkte vorhanden sind, setz einfach Markierungsbojen als Referenzpunkte, um Dein Suchgebiet einzugrenzen und Dir das Suchen zu erleichtern.

4. Dreieck-Kurs

Wenn Du 3 gut sichtbare, und sich in einer Art Dreieck gegenüberliegende Referenzpunkte vorfindest, dann kannst Du den Dreieck-Kurs gut anwenden.

Suchgebiet
Großflächiges Areal
Vorgehensweise
Einer der drei Referenzpunkte ist Dein Startpunkt. Von diesem Referenzpunkt 1 schwimmst Du auf den nächsten Referenzpunkt 2 gemäß der geschätzten Seitenlänge zu. Am Ende der Seitenlänge wendest Du dich dem Referenzpunkt 3 zu und von dem geht es dann wieder zu Referenzpunkt 1 (Startpunkt). Die jeweiligen Seitenlängen können variabel sein und von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden. Die jeweiligen Seitenlängen sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Beispiel
Dein Startpunkt (1) ist das Ende des Bootsstegs, Referenzpunkt 2 ist die Ankerboje eines Bootes und Referenzpunkt 3 ist eine unbesetzte Boje.
Tipp
Möglichst immer zu zweit durchführen. Eine Person zälht die Flossenschläge (Länge der jeweiligen Seiten) und ist für die Richtung verantwortlich, die andere hat dadurch die Möglichkeit sich ganz auf das Suchen zu konzentrieren. Auch hier hilft es, falls nicht genügend Referenzpunkte vorhanden sind, einfach Markierungsbojen als Referenzpunkte zu setzen, um Dein Suchgebiet einzugrenzen und Dir das Suchen zu erleichtern.

5. Viereckiges Spiral-Muster

Wenn Du einen Gegenstand im offenen Wasser suchen musst, dann kannst Du das viereckige Spiral-Muster gut anwenden.

Suchgebiet
Kleinflächiges Areal
Vorgehensweise
Start ist die Stelle, an der Du den verlorenen Gegenstand vermutest. Von diesem zentralen Punkt aus schwimmst Du spiralförmig nach außen, indem Du dich am Ende jeder Seitenlänge jeweils in einem 90° Winkel in dieselbe Richtung drehst und dann die neue Seitenlänge abschwimmst.
Beispiel
Du beginnst die erste Seitenlänge mit 2 Flossenschlagzyklen und addierst bei der nächsten Seitenlänge 2 weitere Flossenschlagzyklen dazu. In diesem Fall hat Dein viereckiges Spiralmuster die Seitenlängen 2, 4, 6, 8, 10 usw.. Die jeweiligen Seitenlängen sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Tipp
Möglichst immer zu zweit durchführen. Eine Person zählt die Flossenschläge (Länge der jeweiligen Seiten) und ist für die Richtung verantwortlich, die andere hat dadurch die Möglichkeit sich ganz auf das Suchen zu konzentrieren. Zur besser Orientierung kannst Du an der Stelle, an der Du den verlorenen Gegenstand vermutest, eine Markierungsboje setzen.

6. Kreis-Muster

Bei flachem Boden, kannst Du das Kreis-Muster gut anwenden. Dazu benötigst Du allerdings eine weitere Person, ein Seil bzw. eine Leine, und etwas Erfahrung.

Suchgebiet
Kleinflächiges Areal
Vorgehensweise
An der Stelle, an der Du den verlorenen Gegenstand vermutest, positioniert sich eine Person (LeinengeberIn) mit einem Seil bzw. einer Leine. Die andere Person (SchwimmerIn) nimmt das andere Ende des Seils und schwimmt um den / die LeinengeberIn herum. Dabei muss der / die SchwimmerIn darauf achten, dass das Seil immer gespannt ist. Hat der / die SchwimmerIn eine volle Runde geschwommen, gibt der / die LeinengeberIn über das Seil ein Signal (z. B. 2x ziehen) und gibt mehr Seil frei für die nächste Runde.
Beispiel
Du beginnst die erste Runde mit einer Seillänge von 1m und addierst bei der nächsten Runde einen weiteren Meter dazu. In diesem Fall würdest Du Kreisbahnen von 1m, 2m, 3m, 4m usw. schwimmen. Die jeweiligen Kreisabstände sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Tipp
Zur besser Orientierung kannst Du an der Stelle, an der Du den verlorenen Gegenstand vermutest, eine Markierungsboje setzen. Dies erleichtert auch dem / der LeinengeberIn die Mitte zu halten. Zusätzlich kann der / die LeinengeberIn auch eine Markierung (z. B. kleines Holzstäbchen) vor sich in den Boden stecken, damit er / sie besser erkennen kann, wann eine volle Runde beendet ist. Bevor Du dich auf die Suche begibst, kannst Du auch das Seil präparieren, indem Du, gemäß dem von Dir gewählten Kreisabstand, Knoten in das Seil machst. Damit hat es nachher der / die LeinengeberIn einfacher, die korrekten Seillängen zu geben.

7. Halbkreis-Muster

Wenn Du einen Gegenstand beispielsweise in Ufernähe suchst, dann kannst Du das Halbkreis-Muster gut verwenden. Dazu benötigst Du allerdings entweder eine weitere Person oder eine fixe Verankerungsmöglichkeit am Ufer, und ein Seil bzw. eine Leine.

Suchgebiet
Kleinflächiges Areal
Vorgehensweise
An der Stelle, an der Du den verlorenen Gegenstand vermutest, positionierst Du am Ufer eine Person (LeinengeberIn) mit einem Seil bzw. einer Leine, oder Du suchst eine fixe Verankerungsmöglichkeit (z. B. Baum oder Busch). Der / die SchwimmerIn nimmt das andere Ende des Seils und achtet darauf, dass das Seil immer gespannt ist. Dann schwimmt er / sie einfach so lange, bis es nicht mehr weiter geht, bekommt von der Person am Ufer mehr Seil freigegeben, und beginnt mit dem neu gespannten Seil, in die entgegengesetzte Richtung den nächsten Halbkreis abzuschwimmen.
Beispiel
Du beginnst den ersten Halbkreis mit einer Seillänge von 6m und addierst beim nächsten 2 weitere Meter dazu. In diesem Fall würdest Du Halbkreisbahnen von 6m, 8m, 10m, 12m usw. schwimmen. Die jeweiligen Kreisabstände sind variabel und können von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Tipp
Bevor Du dich auf die Suche begibst, kannst Du das Seil präparieren, indem Du, gemäß dem von Dir gewählten Halbkreisabstand, Knoten in das Seil machst. Damit ist es nachher einfacher, die korrekten Abstände zu schwimmen. Für die Durchführung der Suche benötigst Du ein vergleichsweise langes Seil. Das Halbkreis-Muster ist nicht unbedingt dazu geeignet kleinere Gegenstände zu suchen.

8. Kamm-Muster

Wenn Dir mehrere Personen helfen können und Dein Suchgebiet an einer Seite eine Referenz (z. B. ein Ufer) hat, dann kannst Du das Kamm-Muster gut anwenden.

Suchgebiet
Klein- bis großflächiges Areal
Vorgehensweise
Alle HelferInnen reihen sich nebeneinander auf und schwimmen eine Seitenlänge (z. B. 20 Flossenschlagzylken) ab. Am Ende angekommen wird die Reihe in Richtung des noch abzusuchenden Gebietes versetzt, und alle schwimmen nebeneinander die zweite Strecke zurück. Beim Schwimmen in einer Reihe ist unbedingt darauf zu achten, dass immer der vereinbarte Abstand zum / zur NachbarnIn eingehalten wird.
Beispiel
Du und 4 HelferInnen reiht euch in einer Reihe nebeneinander auf (1, 2, 3, 4, 5). Vereinbarter Abstand zueinander sind 2m. Nachdem die erste Strecke abgeschwommen wurde, bleibt HelferIn 1 an Ort und Stelle. Alle anderen die auf seiner / ihrer linken Seite waren, bewegen sich nun auf seine / ihre rechte Seite, und reihen sich dort neu auf, um die nächste Stecke zurück zu schwimmen. Die jeweilige Streckenlänge ist variabel und kann von Dir an die vorgefundene Situation angepasst werden.
Tipp
Eine Person zählt die Flossenschläge (Länge der jeweiligen Strecken) und ist für die Richtung verantwortlich, die anderen haben dadurch die Möglichkeit sich ganz auf das Suchen zu konzentrieren. Den Abstand zwischen den Personen immer an die Sichtverhältnisse unter Wasser anpassen, so können alle mit einem kurzen Blick nach links bzw. rechts ihren Abstand zueinander überprüfen. Dazu sollten alle selbstverständlich auch mit dem gleichen Tempo schwimmen.

Durchführung / Suche

Aufgrund der gesammelten Informationen, der zur Verfügung stehenden Hilfsmittel und Personen, der aktuellen Wetterlage etc., planst Du die Suche. Grenze das Suchgebiet ein. Während der Suche musst Du immer wissen: „Wo bist Du?“, „Wohin schwimmst Du?“ und „Wo warst Du bereits?“ Dazu verwende Orientierungs- bzw. Referenzpunkte wie beispielsweise Verläufe von Riffen oder Ufern, Bootsstege etc.. Wenn keine vorhanden sind, setze selbst Markierungsbojen, und erleichtere Dir so die Orientierung. Steht Dein Plan, dann teile ihn mit allen teilnehmenden Personen, und vergewissere Dich, dass jeder / jede die ihm / ihr zugewiesene Aufgabe auch wirklich verstanden hat. Setze gegebenenfalls HelferInnen auch außerhalb des Wassers ein und koordiniere die Zusammenarbeit mit den Personen im Wasser. Kläre die Art und Weise der Kommuniktion untereinander (z. B. Handzeichen, am Seil ziehen, akustische Signale etc.). Dies ist sehr wichtig, gerade in Hinblick auf die Sicherheit. Wenn der gesuchte Gegenstand zu groß oder zu schwer ist, um an die Oberfläche und aus dem Wasser gebracht zu werden, gehe kein Risiko ein. In diesem Fall markiere die Fundstelle mit einer Markierungsboje und verschiebe die Bergung auf später. Das Bergen beinhaltet sowohl das Heben, als auch das Objekt an Land zu bringen. Eine Bergung birgt immer zusätzliche Gefahren (z. B. an Seilen hängen bleiben, falsch berechnete Seilstärken können gefährlich werden, Knoten sich lösen, Gegenstand hat sich in den schlammigen Boden eingegraben etc.) und erfordert spezielle Ausrüstung (Winde, Hebesäcke, Karabiner etc.), Ausbildung und Techniken. Es besteht immer das Risiko, dass eine Bergung misslingt, daher ist es ratsam, dies besser anderen zu überlassen. Wenn Deine erste Suche erfolglos ist, oder sich (Wetter-) Bedingungen ändern, dann überdenke Deinen Plan. Findest Du archäologische Gegenstände oder Objekte, die in Verbindung mit einem Verbrechen stehen könnten, lasse sie an Ort und Stelle, hole sie nicht aus dem Wasser heraus, sondern verständige die zuständigen Behörden.

Mehr zu diesem Thema findest Du in:

Richtig Schnorcheln

Dieses Buch ist die moderne und aktualisierte Version des früheren Bestsellers Schnorcheln von A-Z.

Autor:
Frank Thiele
Verlag:
Paul Pietsch Verlage, Stuttgart 2014
ISBN:
9-783-613-507-876
Preis:
19,95 Euro
Frank Thiele - Official website
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