So findest Du den passenden Schnorchel
Zu Deiner Grundausrüstung gehört neben der Maske und den Flossen auch ein Schnorchel. Er ermöglicht Dir die Atmung an der Wasseroberfläche, ohne dabei den Kopf aus dem Wasser heben zu müssen.
Ein Schnorchel dient aber nicht nur zum bequemen Atmen, sondern bringt auch Sicherheit. Denn gerade bei starkem Wellengang ist er eine wertvolle Hilfe um Luft zu bekommen. Ein farblich auffälliger Sicherheitsfarbstreifen am oberen Rand, oder am besten gleich ein kompletter Schnorchel in einer hellen auffälligen Farbe, ist in jedem Fall ein zusätzlicher Sicherheitsfaktor, da Du so während des Schnorchelns besser von Surfern, Seglern, von Motorbooten aus etc. gesehen werden kannst. Eine eher auffällige Farbe hilft auch dabei Deinen Schnorchel wieder zu finden, falls Du ihn einmal – beispielsweise in der Brandung – verlieren solltest. Und gerade in trübem Gewässer zeigen farblich auffällige Schnorchel ihre wahre Stärke. Du wirst von Deinem Schnorchel-Partner / Deiner Schnorchel-Partnerin leichter gesehen und verlierst umgekehrt auch nicht so leicht den Kontakt zu ihm / ihr.
Ein Schnorchel scheint auf den ertsen Blick ein vergleichsweise einfacher Ausrüstungsgegenstand zu sein, doch das täuscht. Durch ihn wird verbrauchte Luft ausgeatmet und frische Luft wieder eingeatmet. Die Luft pendelt also hin und her, daher spricht man auch von der Pendelatmung. Wenn jedoch die ausgeatmete Luft nicht hinreichend ausgetauscht wird, atmest Du diese wieder ein, was zu einer Kohlendioxid-Übersättigung führt. Das ist gefährlich, da es zur Bewusstlosigkeit und damit zum Ertrinken führen kann. Aus diesem Grund gibt es für den Schnorchel eine wichtige Norm. Die DIN EN 1972:2016-02 schreibt für Schnorchel für Erwachsene vor: maximale Länge 35 cm (zwischen Mundstück und Lufteintritt), Innendurchmesser von 18 bis 25 mm. Die Konstruktion des Schnorchels sollte einen geringen Atemwiderstand haben. Daher sind glatte Atemrohre alten Balgen- oder Faltenschläuchen vorzuziehen. Schnorchel mit einem Ball oder Ventil am oberen Ende sind ebenfalls veraltet.
Der Schnorchel besteht aus verschiedenen Materialien. Das Rohr ist in der Regel aus strapazierfähigem Kunststoff (PVC) gefertigt. Das Mundstück besteht aus Silikon. Silikon hat den Vorteil, dass es elastisch ist und angenehm im Mund sitzt. Gutes Silikon ist nahezu allergiefrei, billiges hingegen kann zu unschönen allergischen Reaktionen führen. Klare (transparente) Silikonmischungen können sich mit der Zeit gelblich verfärben. Damit kein Wasser eindringen kann, wird das Mundstück an den sogenannten Beißwarzen leicht zwischen den Zähnen gehalten und von den Lippen umschlossen.
Ein guter Schnorchel zeichnet sich dadurch aus, dass man ihn kaum spürt und ohne Anstrengungen durch ihn ein- und ausatmen kann. Falls einmal Wasser eingedrungen ist, sollte der Schnorchel auch leicht auszublasen sein, was durch speziell dafür angebrachte Ausblasventile erleichtert wird.
Um den Schnorchel sicher an dem Maskenband zu befestigen, achte immer auf ein einfach zu bedienendes und robustes Befestigungssystem. Falls am oberen Ende des Schnorchels ein Spritzschutz angebracht ist, muss der so konstruiert sein, dass das Spritzwasser abgehalten wird, die Atemarbeit (Atemwiderstand) durch ihn aber nicht erschwert wird. So bleibt dann auch bei höherem Wellengang der Schnorchel weitestgehend trocken.
Kinder-Schnorchel müssen nicht nur kürzer als Erwachsenen-Schnorchel sein, sondern auch der Durchmesser sollte deutlich geringer sein. Sie haben damit ein kleines Innenvolumen, da Kinder keinen so großen Pressdruck mit ihren Lungen aufbauen können. Die DIN EN Norm 1972:2016-02 schreibt für Kinder-Schnorchel vor: maximale Länge 30 cm (zwischen Mundstück und Lufteintritt), Innendurchmesser von 15 bis 18 mm. Kinder-Schnorchel sollten eher gerade geformt sein und nicht gebogen.
Bei der Vielzahl an unterschiedlichen Modellen ist es nicht gerade einfach, den für sich passenden Schnorchel zu finden. Es gibt Jugend- und Erwachsenenschnorchel, Wettkampf und UW-Rugby-Schnorchel, Schnorchel für das Gerätetauchen etc. Falt-, Roll- oder Knickschnorchel lassen sich auf ein praktisches Mini-Maß zusammenfalten und bieten so Komfort auf kleinstem Raum. Es gibt auch Schnorchel mit Musik. Im Mundstück steckt ein Radio, und die Kieferknochen des Schnorchlers werden zum Resonanzkörper.
Ein Schnorchel der nicht bequem im Mund sitzt und durch den Du nicht ausreichend Luft bekommst, ist nicht nur unangenehm, sondern kann Dich auch in sehr unangenehme Situationen bringen. Erst mit einer wirklich bequemen und sicheren Atmung wirst Du die Unterwasserwelt in aller Ruhe betrachten und genießen können. Wenn möglich teste Deinen Schnorchel vor dem Kauf im Wasser mit kompletter Ausrüstung. Diesen Service gibt es in guten Tauchcentern kostenlos. Bedenke hierbei aber bitte auch, dass die Bedingungen im Hallenbad bzw. See sich komplett von denen in einem Fluss oder bei Wellengang im offenen Meer unterscheiden. Ein Schnorchel, der für stehendes Gewässer optimal ist, kann bei starker Strömung und Wellengang versagen.
